Es gibt nichts drumherum zu reden. Dem Tier geht es gar nicht gut. Der Tierarzt, bei dem wir vor 2 ½ Wochen waren, findet alles knorke und sagt, das Tier bräuchte Bewegung. Das denkt das Tier grundsätzlich auch. Theroretisch. Praktisch hat es Schmerzen in der Bewegung, nach der Bewegung und eigentlich auch davor. Das ist der Ischias. Sagt der Osteopath. Das kommt vom Rücken. Meint auch die Physiotherapeutin. Was immer es ist, wir kriegen es nicht in den Griff. Schmerzmittel machen derzeit keinen großen Unterschied und ich bin es auch leid, dem Hund irgendetwas zu geben, was für „Tiere, die zum Verzehr bestimmt sind“ ausgeschlossen ist. Nicht, weil ich meinen Hund im Kräuterbett zubereiten will, sondern, weil ich nicht möchte, dass sie ständig etwas augenscheinlich höchst Ungesundes zu sich nimmt.
Ich könnte jetzt die Tierheilpraktikerin hinzuziehen, damit sie Kügelchen gibt, Nadeln setzt, Pflaster klebt. Aber ich will nicht. Ich habe es satt. Ich will einen orthopädischen Fachmann, der sich Zeit nimmt. Einen, der Panini NICHT operiert hat. Ärzte, die Panini operiert haben, finden erfahrungsgemäß immer alles total supi, auch wenn der Hund kaum noch krabbeln kann. Ich will eine Lösung.
So kam ich auf die Sache mit der Goldimplantation. Eigentlich erst einmal auf die Goldakupunktur, das ist nämlich etwas, über das man im Zusammenhang mit schmerzhaften Gelenken bei Tieren besonders viel lesen kann. Und genau, weil man so furchtbar viel darüber lesen kann, will ich versuchen, nicht auch noch einen Roman zu schreiben, sondern meine Gedanken zusammenzufassen.
Was ist eine Goldakupunktur?
Bei der Goldakupunktur werden dem Hund kleinste Goldstiftchen ins Gewebe gesetzt, dort, wo sich in der Nähe der betroffenen Gelenke Akupunkturpunkte befinden – und manchmal auch an ganz anderen Stellen, sogenannten Fernpunkten. Das Gold beeinflusst das Schmerzgeschehen an diesen Stellen positiv, Entzündungen gehen zurück. Wie das genau funktioniert, darüber sind sich die Goldakupunkteure nicht so recht einig. Es ist eine Dauerakupunktur! Sagt die Spezialistin Dr. Rogalla in Nidderau. Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin würden damit also Energiebahnen, die Meridiane, von Blockaden befreit. Es ist keine Dauerakupunktur! Sagt der Spezialist Dr. Zohmann in Bad Wildungen. Warum man dann überhaupt Akupunkturpunkte zur Platzierung des Goldes aussucht, sagt er nicht. Der PH-Wert im Gewebe wird so verändert! Sagt der Spezialist Dr. Heubeck. Das wirke sich positiv auf die Entzündung aus. Am häufigsten hört man wohl darauf, was Dr. Rosin sagt. Die BILD-Zeitung würde ihn wahrscheinlich einen „Gold-Guru“ nennen. Er praktiziert in Berlin, behandelt aber auch gastweise in anderen deutschen Städten und hat auf diese Art schon tausende von Hunden wieder mobilisiert. Denn das ist das Erstaunliche: Trotz des Erklärungskuddelmuddels wirkt die Sache. Wie gut und wie lange, darüber wird gestritten, aber es wirkt, so viel ist sicher. Es schien mir eine gute Sache für Panini zu sein, denn es wird oft bei degenerativen Gelenkerkrankungen eingesetzt: Arthrose, Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogengelenksdyplasie, Spondylose und ähnlichen. Und eben auch gern nach Kreuzbandoperationen, um Arthrose in Schach zu halten. Es geht um Schmerzen und die Eindämmung von Entzündungsprozessen. Das ist das Gute. Das Durcheinander um Akupunkturpunkte fand ich nun weniger gut. Und dann stieß ich auf Dr. Horch.
Und was ist jetzt eine Goldimplantation?
Goldakupunktur und Goldimplantation werden gern synonym verwendet. Denn in jedem Fall wird Gold ins Gewebe eingebracht, also implantiert. Doch einige Gold-Doktoren bestehen auf dem Unterschied und lehnen Goldakupunktur ab. Denn, so deren Ansicht, neuere wissenschaftliche Erkenntnisse liefern eine Erklärung, warum die Sache wirkt. Der Schlüssel ist das Material Gold. Makrophagen, die sich im Gewebe herumtreiben, docken an der Goldoberfläche an und verursachen einen chemischen Prozess, in dessen Folge sich Goldionen aus dem Implantat lösen. Diese Goldionen sind in der Lage, Entzündungen zu stoppen. Akupunkturpunkte spielen dabei überhaupt keine Rolle. Im Gegenteil, die liegen oft relativ weit vom Gelenk weg, was ungünstig ist. Entscheidend für den Erfolg einer Goldimplantation sind demnach ganz andere Faktoren:
- Die Implantate müssen möglichst nah am betroffenen Gelenk sitzen (bzw. drumherum)
- Die Oberfläche des Implantats muss möglichst groß sein, damit viele Goldionen gleichzeitig gelöst werden können
- Die Immunreaktion im Gewebe muss möglichst munter sein, damit viele Makrophagen aktiv sind
Anhänger der Goldimplantation verwenden keine kleinen Goldstifte, sondern winzige Golddrahtspulen, so dass eine möglichst große Gold-Oberfläche entsteht. Die setzen sie nah ans Gelenk, in der Hoffnung, eine entzündungshemmende Reaktion auszulösen. Gold wirkt demnach wie ein Medikament an Ort und Stelle, das nicht nur das Symptom, also den Schmerz, bekämpft, sondern auch die Ursache, die Entzündung. Es kann ein krankhaft verändertes Gelenk natürlich nicht heilen, aber dafür sorgen, dass es weniger Ärger macht.
Angeblich wirkt die Goldimplantation nachhaltiger und besser als die Goldakupunktur, nämlich ein ganzes Hundeleben lang. Es gibt weitaus weniger Implantierer als Akupunkteure. Besagter Dr. Horch ist so einer. Gemeinsam mit seiner Frau behandelt er im Schwerpunkt Hunde mit Gelenkschmerzen. Solche wie Panini. Das klingt nach einer Lösung.
Auf der Webseite von Dr. Horch sind so viele Informationen, dass einem schwindelig wird, dort ist alles auch deutlich seriöser erklärt, als ich das könnte. Und dann gibt es ja noch dieses Video mit einem phantastischen Off-Sprecher, der sonst vermutlich nur Schwingschleifer in Baumarkt-Filmen anpreist.
Dazu muss man sagen, dass die Sache minimalinvasiv und risikoarm ist. Und was besonders wichtig ist: Es geht eine sehr umfangreiche Untersuchung mit Gangbildanalyse voraus, die 1 ½ Stunden dauern kann. Das habe ich mir gewünscht. Jemand, der sich mit viel Zeit jeden Zeh von Panini ansieht. Damit ich endlich weiß, wo ihre Schwachstellen sind, warum sie Schmerzen hat und wie ich ihr helfen kann.
Und deshalb werde ich am kommenden Dienstag mit meinem verblüfften Hund in aller Herrgottsfrühe nach Schweinfurt fahren und mir größere Summen von meiner Kreditkarte abhobeln lassen, damit dem Tier geholfen wird. Und wenn wir EINMAL nicht die Popokarte gezogen haben und zu den vielen tausend Hunden gehören, denen die Therapie geholfen hat, dann wird endlich alles gut.
15 Kommentare
Auf jeden Fall drücken wir Euch die Daumen dafür…
Alles Gute
Andrea mit Linda
Dankesehr euch beiden!
Man kommt aus dem Pfoten drücken ja garnicht mehr raus.
Heidi, ich würde auch nichts unversucht lassen!
Alles Gute!
Liebe Heidi,
ich bin sprachlos. Weiter im Takt – ich drücke sowas von die Daumen!
Gruß
Anja
Ich drücke mit!
Hoffentlich hilft es der süßen Maus. Dann ist auch die Kreditkarte schnell vergessen…
Danke für eure guten Wünsche, die können wir brauchen!
Auf der Suche nach Infos zur Gold Akupunktur auf eurer Seite gelandet und jetzt doch tatsächlich ewig hängen geblieben 😉 SUPER geschrieben weiterhin viel Glück und gute Besserung!! Liebe Grüße Heike, Spike & Bailey
Liebe Heike,
vielen Dank! Ich habe in Wörth übrigens meine Jugend verbracht. So klein ist die Welt. 🙂 Meinem Hund geht es weiterhin besser und ich würde die Goldimplantation weiterempfehlen. Liebe Grüße Heidi & Panini
Liebe Heidi,ich lese und lese deine ganzen Erfahrungsbericht wahnsinn und dankbar endlich was gefunden zu haben.Meine jamie hat auch schon die 4te Op und immer noch ist es nicht besser geworden.wir haben wie du an viele Tierärzte geglaubt viel Geld bezahlt und am ende für Jamie keine Besserung erreicht…:-(.ich würde alles versuchen um ihr zu helfen.ich finde es toll das du über deine ganzen Erfahrung hier so often und ehrlich schreibst.ich würde gerne wissen ob du mir sagen kannst wieviel so eine op des Goldimplanta koste.Und kurz wie es verläuft die op und auch ver heilungsverlauf.
Bei der letzten op bin ich mit jamie 3 Wochen Zuhause geblieben,da wir beide arbeiten und sie tagsüber in eine Huta geht..ich würde mich freuen von dir zuhören.glg Christiane&Jamie
Liebe Christiane,
das ist alles ein Riesenmist mit Deiner Jamie und ich weiß, wie Du Dich fühlst. Ich habe hier im Blog immer wieder über den Heilungsverlauf geschrieben, guck mal, ob dieser Link klappt https://kommstdu-hierher.de/?s=goldimplantation Da siehst Du mehr Beiträge zum Thema. Dort findest Du auch den Erfahrungsbericht zur OP https://kommstdu-hierher.de/goldimplantation-die-diagnose/ Es ist kein großer Eingriff, anders als bei den anderen “richtigen” OPs war Panini schnell wieder munter und hatte auch keine großen Schmerzen, es zwackte ein paar Tage ein bisschen und dann war alles wieder gut. Trotzdem muss man darauf achten, dass nicht an den Stellen geleckt wird. Aber die Miniwunden gehen ja sehr schnell zu.
Es ist schwer zu sagen, wie viel es kostet, denn das hängt vom Arzt und vor allem von der Diagnose ab. Denn danach muss man entscheiden, wie viele Goldimplantate nötig sind. Das können 10 sein oder auch 70. Es kann € 1.000,- kosten oder € 4.000,-. Bei uns lag es irgendwo dazwischen und es war jeden Cent wert. Ich würde Dir auch die Doktoren Horch in Schweinfurt empfehlen. Die gehen den Problemen gründlich auf den Grund und erklären Dir auch genau, was mit dem Hund los ist. Ich weiß, es ist sehr viel Geld. Aber was will man machen??
Hast Du denn schon mal versucht, sie mit Collagile Dog zu unterstützen? Damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht.
Liebe Heidi,
Vielen Dank für deine ganzen Info’s das ist total lieb von dir.Ich werde einen Termin bei Dr.Horch machen.ich habe jetzt3 wochen Urlaub und die Zeit nutzen.Morgen haben wir einen Termin beim Dr.Backhaus… dort wir jamie gelästert und bekommt eigenblut gespritzten.sie hat nämlich noch keine offene Wunder am linken Ellbogen die wir auch schon lange versuchen sie zu zubekommen. Du sieht wir haben etwas gemeinsam…
Vielen lieben Dank bis bald .
Christiane
Hallo Heidi, wir haben am Dienstag einen Termin bei Dr Horch, ich mache mir sorgen das alles gut läuft und es meiner Jamie wieder besser geht.Im Moment habe ich das Gefühl das sie Schmerzen hat und da leidet man natürlich drunter ihr nicht richtig helfen zu können …Aber die Vorfreude ist da,das ihr nun endlich geholfen werden kann…
Lg Christiane & Jamie
Hallo Christiane,
Du wirst in jedem Fall hinterher schlauer sein und viel mehr über den Bewegungsapparat Deines Hundes wissen. Ich bin zuversichtlich, dass Jamie geholfen wird. Berichte gern mal, wie es war!
LG
Heidi & Panini
Hallo Heidi,
witzig sich so kennen zulernen.Wir wahren gestern dort und es ging mir erst wie dir .Mein armer Hund und keiner hat mir das alles gesagt was ich gestern gehört habe,keiner hat meinen Hund je richtig untersucht ,keiner hat seine Arbeit wirklich richtig gemacht…so etwas macht mich traurig und Frau Dr.Horch war echt sauer auf meine Tierärzte…Aber jetzt sehen wir in die Zukunft die für unsere Jamie bedeutet das die Schmerzen vergehen und es ihr bald besser gehen wird.Wir haben 82 GI gesetzt bekommen überall du kennst es ja….Frau Dr Horch hat mich gefragt wie ich auf ihre Klink kam ,ich habe ihr von Euch erzählt und das ich auf mein Bauchgefühl gehört habe .Das wir ein bisschen das gleiche Schicksal vorher durch gemacht haben.Sie fand es toll das ich und du so in Verbindung gekommen sind und wir den Weg so zu ihr gefunden haben…aber ohne den Zufall (gibt es nicht ) wäre ich nie auf deine Seite gestossen und hätte deinen Blog gelesen.Ich bin so dankbar dafür.Vielen Lieben Dank…liebe Grüße an Panini…bis bald
Hey liebe Heidi,gerade habe ich deinen Bericht gelesen.
Ich war vor 8 Jahren mit meinem 3beinigen Samojeden bei Dr.Rosin in Berlin. Er hatte eine sehr schwere HD beidseits mit bereits luxierter Hüfte rechts und konnte von jetzt auf gleich keine 10 Meter mehr laufen.Wir waren total verzweifelt.
Zu dem Zeitpunkt war er erst 2 Jahre alt.Die Tierklinik in der Nähe riet uns beide Hüftköpfe absägen zu lassen und ihn mit künstlichen Gelenken auszustatten.Es hörte sich schon so gruselig an und bei einem 3beinigen Hund war die Chance,dass er das mit Wundheilung und der Statik hinkriegt, sehr gering.
Zum Glück googelten und berieten wir uns intensiv.Die Rettung war Dr.Rosin.Er ließ mich von dem Einleiten der Narkose bis zum Wachwerden meines Hundes komplett dabei sein,was ausgesprochen spannend war.
Nun ist mein Hundeschatz inzwischen 10 Jahre alt und er rennt und rennt.Okay,er braucht häufiger Pausen und die Strecken sind inzwischen kürzer geworden.Aber er hat keine Schmerzen,macht Hundephysiosport,läuft gerne mal ein bißchen neben dem Rad und jagt in guten Zeiten mit seinem Kumpel noch Kaninchen hinterher.
Ansonsten wird er in einem Hundebuggy oder Fahrradanhänger mitgenommen.Dr.Rosin hat uns soviele tolle Jahre geschenkt.