Draußen

Lass. Die. Leine. Dran.

17. Oktober 2017

Ich hasse Einmischung. Ich kann es nicht leiden, wenn mir Menschen ungefragt sagen, wie ich meinen Hund erziehen, füttern, halten soll. Somit klingt die Überschrift hier vielleicht ein wenig inkonsequent, denn sie ist ja eine Aufforderung an jemand anderen. Ich will sie jedoch nicht als Einmischung verstanden wissen, sondern als einen Appell, der im Zweifelsfall Leben retten kann. Deshalb mache ich mal eine Ausnahme und rede über das, was andere so machen, obwohl es mich im Grunde genommen nichts angeht.

Vor wenigen Wochen wurde etwa 150 Meter von unserem Haus entfernt ein kleiner Hund tot gefahren. Er war auf eine vierspurige Straße gelaufen, in deren Mitte eine Straßenbahn fährt. Als wäre das nicht schon schlimm genug, wurde der Hund zu dieser Zeit von einem ca. 10-jährigen Jungen geführt. Das heißt „geführt“ wurde er nicht wirklich, denn der Hund lief ohne Leine. Kaum vorstellbar, was dieses Kind fühlen und erleiden muss. Dabei trifft den Jungen keine Schuld, er hat es nur so gehandhabt, wie es unzählige Erwachsene an genau dieser Stelle tun. Es gibt hier einen kleinen Platz mit etwas Rasenfläche, auf dem nahezu alle Hunde frei umherlaufen, nach geworfenen Bällen jagen, mit einander spielen. Zweimal wurde ich auf diesem Platz aufgefordert, meinen Hund von der Leine zu nehmen, damit der Hund sich „frei bewegen“ könne. Der Platz ist nicht von Büschen begrenzt, es gibt ein lächerliches Mäuerchen, das selbst kleine Hunde überspringen können, zudem wird der Platz von Wegen durchtrennt, die offen auf die Straße führen. Für mich fühlt sich dieser Ort für Hunde ungefähr so sicher an wie der Standstreifen einer Autobahn.

Links ein traumhafter Hundefreilauf. Oder etwa nicht?

Links ein traumhafter Hundefreilauf. Oder etwa nicht?

Das ist ja kein Wunder, sagt da der Alles-Easy-Hundehalter, DU übertreibst es ja auch. Der Hund läuft schon nicht weg. Warum sollte er auch?

Hier mal eine kleine Liste von Dingen, die einen Hund bewegen können, hier kopflos davonzulaufen.

  • Er wird von einem anderen Hund (oder mehreren) attackiert
  • In der Nähe geht ein Böller hoch (in der Stadt ist immer Silvester)
  • Auf der gegenüberliegenden Seite laufen eine Katze oder ein Eichhörnchen
  • Ein Krankenwagen fährt vorbei (findet häufig statt)
  • Es passiert in unmittelbarer Nähe ein Autounfall
  • Kinder bewerfen ihn mit Steinen (ich habe so etwas schon gesehen)
  • Ein vorbeifahrender LKW hupt
  • Der Ball springt auf die Straße
  • Ein anderer Hund schnappt den Ball und läuft damit weg
  • Eine Bezugsperson der Hundes läuft außerhalb des Platzes vorbei
  • ….

Nun könnte man natürlich einwerfen, dass der Hund IMMER aufs Wort hört und deshalb auf einen Ruf hin jederzeit auf der Kralle umdreht und zurückläuft. Dazu müssten die Halter das Weglaufen aber überhaupt rechtzeitig bemerken. Häufig sind sie hier ins Gespräch vertieft. Darüber hinaus müsste der Hund den Ruf auch hören. Donnert im entscheidenden Moment eine Sirene oder ein LKW vorbei, sieht es schlecht aus. Davon abgesehen, dass ich nicht an den IMMER hörenden Hund glaube.

Hund ohne Leine? Voll normal!

Ich sehe hier in der Stadt ständig frei laufende Hunde. Neben Frauen mit Kinderwagen, neben Männern, die mit dem Handy telefonieren. Nicht nur in ruhigen Nebenstraßen, sondern an mehrspurigen Hauptstraßen. Ich habe schon Chihuahuas gesehen, die auf Radwege laufen, Malteser, die einem Fahrrad hinterher wuseln wollen, das bei rot die Ampel überquert. Dann sollen die Radfahrer eben aufpassen! Sagt der Alles-Easy-Hundehalter. Soll der Hund eben nicht sterben!

Ich habe meinem Hund nicht beigebracht, an der Ampel Sitz zu machen. Davon abgesehen, dass sie wegen ihres Bewegungsapparats nicht so gern Sitz macht, finde ich, es ist egal, ob sie das macht, oder nicht. Ich würde es nie für sicher genug halten, um sie vor Straßen zu stoppen. Wenn auf der Straße ein überfahrener Cheeseburger liegt (und man glaubt gar nicht, wie oft Mc Donalds Verpackungen auf der Straße Selbstmord begehen), dann läuft mein Hund hin. Es ist eben ein Hund, kein Roboter. Natürlich kann man Hunde weit besser erziehen als ich meinen bislang erzogen habe. Aber perfekt funktionieren wird kaum ein Hund.

Alles nur dem Hund zuliebe. Natürlich.

Immer wieder wird argumentiert, man nehme die Leine dem Hund zuliebe ab, er liefe nun mal lieber frei. Das stimmt. Für Panini müsste es auf dieser Welt keine Leinen geben. Aber mein Hund würde auch fünf Mal am Tag bis oben hin gefüllte Näpfe leeren, massenweise Pflaumen mit Stein und Walnüsse mit Schale fressen. Nicht alles, was der Hund gern mag, ist gut für ihn.

Außerdem glaube ich, dass es in Wahrheit der Mensch ist, der das Gehen ohne Leine liebt. Es ist lässig und cool, es schont die angestrengte Schulter und man hat die Hände frei. Ich gehe auch gern ohne Leine. Es ist ein schönes Gefühl, eine unsichtbare Leine zu haben, die mich mit meinem Hund verbindet. Aber mitten in der Stadt, umgeben von Autos, würde mir dieses Gefühl zu Angst zerrinnen. Dafür gehe ich gern im strammen Stechschritt neben meinem Hund her, damit er in seinem Wohlfühltempo traben kann und die Leine gar nicht mehr spürt.

Und um noch etwas ganz Spießiges anzufügen: In der Stadt herrscht ohnehin Leinenpflicht. Es ist nicht einmal erlaubt. Es ist aber auch nicht erlaubt, Hundehaufen liegen zu lassen und es passiert täglich. Leinenlose Hunde sind hier total normal.

Die Leine ist nicht dazu da, den Hund zu quälen. Sie ist wichtig für ein friedliches und sicheres Zusammenleben von Mensch und Tier, vor allem in der Stadt. Ich verstehe einfach nicht, warum man als Helikopter-Frauchen belächelt wird, wenn einem die Sicherheit des eigenen Tieres wichtiger ist als cooles Schlendern und Bällchenwerfen auf 100 Quadratmetern.

 

Foto © Atanas Teodosiev auf Unsplash

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53 Comments

  • Reply mo 17. Oktober 2017 at 20:06

    Liebe Heidi,
    Du schreibst mir aus der Seele.

    Ich beobachte immer wieder Hunde, die ohne Leine neben Herrchen/Frauchen (warum eigentlich “-chen”???) laufen, egal, welches Verkehrschaos um sie herum stattfindet.

    Auch wenn ich zugegebenermaßen ein wenig neidisch auf diese Erziehungserfolge bin, kann ich es mir nicht verwehren, jedesmal ein Stoßgebet zu einem unbekannten Hundeheiligen oder Hundeschutzengel zu senden, dass diesen wohldressierten Lieblingen nichts passieren möge – so z.B. eines der Beispiele, die Du beschrieben hast.

    Ich hege den Verdacht, dass es einfach schick ist – und einem sozusagen auch eine gewisse Anerkennung bringt – wenn man seinen Hund so toll dressiert hat, dass er einem leinenlos im Großstadtdschungel folgt.

    Was für arme Hascherl, diese Dressurkönige und Königinnen – denn die haben es nötig.
    Nötig, für ihr marodes Selbstbewußtsein die Gesundheit oder gar das Leben ihres Hundes auf’s Spiel zu setzen – und möglicherweise auch das anderer Verkehrsteilnehmer.

    Liebe Grüße
    mo

    • Reply Andrea 19. Oktober 2017 at 19:25

      Wahre Worte. Wenn man täglich auf den diversen Suchseiten die vielen entlaufenen Hunde sieht weiß man warum.
      Meiner geht nur an der Leine – Auslauf gibts im Garten.

      • Reply Irmgard Töpelmann 6. November 2017 at 9:35

        Zu dem obigen Kommentar, der sich über die “Dressurerfolge” leinenloser Hunde lustig macht, möchte ich anmerken, wie erbärmlich ich es finde, wenn Hundehalter meinen ein kluges hochsoziales Wesen, muss ich von morgens bis abends mittels Leine an mich fesseln, damit der Hund bei mir bleibt. Das ist nicht nur erbärmlich, sondern auch traurig. Zu der Aussage, mein Hund ist nur im Garten und sonst an der Leine, das ist eine ganz traurige Hundehaltung und wird den Bedürfnissen nicht gerecht. Wenn ich vor allem und jedes Angst habe, dann besser Stofftier kaufen. Hundeleben ist auch erleben. Was erlebt man im eignen Garten neues? Nichts. Außer wenigstens Hundefreunde dürfen da spielen. Oder man hat zwei Hunde, die dann aber keine anderen mehr angucken dürfen. Denn Kontakt an der Leine ist auch nicht förderlich.

        • Reply Heidi 6. November 2017 at 10:50

          Halten Sie es, wie Sie mögen. Es wäre allerdings nett, wenn Sie Menschen nicht beleidigen, die anders darüber denken als Sie. Nicht auf meinem Blog. Danke.

          • Irmgard Töpelmann 2. Oktober 2018 at 16:42

            Wo ist in meinen Beitrag eine Beleidigung enthalten bitte? Ich habe meine Meinung geschrieben und mehr nicht. Für mich ist mein Hund ein Lebewesen und Freund und nicht mein Gefangener. Vor das Fahrrad etc . kann ein Hund auch angeleint laufen. Und in Hamburg gibt es z. B. die Möglichkeit der Leinenbefreiung und das aus gutem Grund. Denn es muss die Möglichkeit einer artgerechten Hundehaltung gegeben sein. Eine gute Ausbildung ist dabei wichtig. Eine Leinenhaltung ersetzt die nicht. Außerdem nötigt man mit seinen angeleinten Hund, andere Hundehalter ihren auch anzuleinen, was auch nicht gerade schön ist, wenn kein zwingender Grund vorliegt. Denn viele Hundehalter haben nicht unbegrenzt Zeit. Wenn ich also einen Weg gehe und wegen anderer Leute meinen Hund anleinen muss, kann ich eigentlich das Gassi-gehen widerholen, da mein Hund davon nichts hat. Dafür, dass ich dann meinen Hund die Freiheit nehme, ist dann in der Regel noch nicht mal ein Dankeschön drin.

          • Heidi 2. Oktober 2018 at 23:44

            Sie finden es nicht beleidigend, wenn Sie die Angewohnheiten anderer Menschen als erbärmlich und traurig bezeichnen? Ich schon. Ansonsten kann ich Ihren Kommentar kaum ernst nehmen. Sie müssen das Gassi wiederholen, wenn Sie Ihren Hund zwischendurch für 10 Sekunden anleinen? Und dass die Gefahr im Straßenverkehr für angeleinte wie unangeleinte Hunde angeblich die gleiche ist – dazu fällt mir dann wirklich nichts mehr ein.

        • Reply GASSIREPORT 14. Februar 2021 at 9:41

          Mit Logik hat es Irmgard Töpelmann nicht so. Ähnlich realitätsfernen Quatsch verfasst sie auch in Facebook. Ebenfalls mit solchem unzivilisierten Niveau. Und mit solchen Äußerungen provoziert sie nur, um es dann bei Facebook zu melden. Was für ein erbärmliches und mitleiderregend Leben – aber jeder, wie er halt kann.

          • Heidi 15. Februar 2021 at 15:53

            Hi, deinen letzten Satz habe ich entfernt, weil er zu persönlich war.

    • Reply Sandra 20. Oktober 2017 at 9:53

      sehe ich genauso! wie dumm muss man sein, um zu glauben der eigene hund wäre so perfekt und es würde nichts passieren.
      niemals könnte ich mir verzeihen wenn meinem hund dadurch etwas passiert, oder seinetwegen jemand anderes verletzt wird.
      in der stadt herrscht leinenpflicht. – fertig. es dient der sicherheit. Ich bekomme regeläßig einen herzkasper, wenn ich hunde ohne leine sehe, die gefährlich nah an die straße kommen, weil dort irgendwas interessantes ist.
      wir wohnen in einem sehr ruhigen teil von berlin, trotzdem bleibt er dran, denn hier gibt es unheimlich viele freigängerkatzen… viel zu gefährlich das risiko wenn du eine nicht rechtzeitig siehst.
      nachts um halb elf, elf, wenn wir unsere letzte runde laufen ist er, je nach aktueller laune , ohne leine unterwegs. es ist aber auch kein einziges auto unterwegs.

      • Reply Grossrieder Simone 14. September 2018 at 22:12

        Liebe Heidi, interessanter Artikel, bringt Gesprächsstoff und regt zum Nachdenken an. Ich lebe auf dem Land und werde sicher meinen Hund einmal mehr anleinen, besonders an der Haupstrasse, wenn ich mit Kindern beschäftigt oder am quatschen bin.

        Ich werde jedoch trotzdem zwischendurch mit meinem Hund Bei Fuss auf einem Gehweg trainieren, denn das gehört für mich auch dazu.

        Gut finde ich, dass du jemanden mit beleidigenden Worten nicht tolerierst auf deinem Block.

        Schade, dass du dies bei einer Person mit gegenteiliger Meinung anmerkst, du es bei Sandra, die Menschen wie auch mich (ja, ich lasse meinen Hund bei uns auch mal frei Bei Fuss gehen) als dumm betitelt, offenbar durchgehen lässt. Das empfinde ich als nicht sehr konsequent.

        Oder hast du das unabsichtlich übersehen?

        • Reply Heidi 2. Oktober 2018 at 16:20

          Hallo Simone,
          ich habe es tatsächlich überlesen, es eher als Redewendung wahrgenommen, denn als konkrete Beleidigung. Bei näherem Besehen hast Du aber recht und ich hätte es anmahnen sollen. Danke für Deinen Hinweis!
          (Dein Kommentar ist übrigens mit ein paar anderen in den Spam gerutscht, deshalb hat die Antwort so lange gedauert…)
          Viele Grüße
          Heidi & Panini

    • Reply Bianca 19. November 2017 at 21:02

      Besser haette ich es nicht schreiben koennen.
      Du sprichst mir aus der Seele.
      Alle unsere Hunde lieben es frei zu laufen, aber zur eigenen Sicherheit geht das nun nicht immer.
      Toll ist auch immer zu hoeren: Ach da passiert schon nichts, er ist noch nie weg gerannt, er ist nicht aengstlich…
      Und dann passiert es doch und das geheule ist gross.
      Zu leiden des Hundes…

    • Reply Gisela Brand 12. November 2020 at 14:49

      Danke im Namen meines Podenco’s.
      Er geht nur an der Leine! Ausser im hoch eingezäunten Auslauf.
      Ich will und werde sein Leben nicht für einmal toben riskieren. Eine 20 m Schleppe und viel Kopfarbeit das muss aber sein

  • Reply Inken 17. Oktober 2017 at 20:33

    Liebe Heidi, es wird Dich kaum wundern, dass ich Dir zustimme. Und das, obwohl ich wirklich richtig auf dem Land lebe. Aber gerade heute hatte ich an der Dorstrasse wieder ein Erlebnis, dass mich ärgerte: Meine Herren Hunde an der Leine, eine Nachbarin hat ihre Hündin Freilauf. Nun kann einer meiner Jungs Kontakt an der Leine nicht ausstehen. Ist Halterin und natürlich Hündin erstmal wurst. Die Hündin rauscht über die Strasse ran, Voltaire zickt, die Halterin sagt: Die kennen sich doch, warum ist der so? Antwort: Weil er an der Leine ist. Sie: Dann mach sie doch los, hier ist doch nix los.
    Ich verneine und in dem Moment kommt der Lieblingsfeind meiner Jungs um die Ecke. Glück sei gepriesen angeleint. Wenn die sich treffen, dann vergessen sie jede Strasse. Und das ist eben bei JEDER Strasse gefährlich .. wenn auch auf dem Dorf etwas weniger, als in der Stadt. Kurze Rede, langer Sinn: Du hast wieder einmal völlig recht.

    • Reply Harald Grunsky 18. Oktober 2017 at 9:04

      So sieht verantwortungsvolles Handeln aus. Zustimmung!

    • Reply Sabine 19. Oktober 2017 at 16:10

      Liebe Heidi,
      ein Hund gehört in der Nähe einer Straße IMMER an die Leine! Punkt.
      Ich habe einen gut ausgebildeten Begleithund, der super hört. Trotzdem – Straße = LEINE!
      Und ja, meiner darf überall dort OHNE Leine laufen, wo es ungefährlich für den Hund ist, also Felder, Wiesen o.ä.
      Bei Hundebegegnungen gilt: (sofern ich meinen Hund im Freilauf habe) – Fremder Hund an der Leine= mein Hund an der Leine. Fremder Hund = Freilauf – dann bleibt meiner auch im Freilauf …
      Ich beschütze meinen Hund vor unnötigen Risiken. Schließlich ist mein Hund ein echtes Familienmitglied, wofür ich die Verantwortung trage und ihn auch nicht verlieren will, schon gar nicht, weil ich daran schuld habe …

  • Reply Pfotengang 17. Oktober 2017 at 20:34

    Stimmt. Genau so. Ein Hund ist ein Hund ist ein Hund. Ich beobachte es immer wieder, wenn ich mit meinen (angeleinten) Hunden spazieren gehe. Hundehalter an der Strasse mit unangeleintem Hund. Wozu? Als Demonstration: Mein Hund kann das. Ich beherrsche meinen Hund! Hey, ein Hund ist ein Tier. Mit Emotionen, Instinkten. Meine Hunde sind im Wald, im Feld abrufbar und laufen deshalb dort auch ohne Leine, dennoch würde ich nie die Hand für sie ins Feuer legen, dass nicht doch mal irgendwo irgendwann mit ihnen der Instinkt durchgeht. Auf dem Feld ok abgesehen von einem verschwundenen Hund,sder dann irgendwann ausgpowert wieder kommt (nein liebe Jäger: ein Hund schlägt kein gesundes Wild) – an der Strasse, in der Stadt undenkbar. Ich brauche keine bewundernden, abschätzenden Blicke von Leuten, um mein Selbstbewusstsein zu stärken. Meine Hunde bekommen so viel Freiheit wie möglich.Und das, ohne sich und andere zu gefährden.

    • Reply Kowalyk Brigitte 10. November 2017 at 20:21

      Mache ich auch so Felder Wiesen Und Wald soweit der weg einsehbar ist Freilauf ansonsten Leine , auch bei Hundebegegnungen entweder beide Leine oder beide Freilauf

  • Reply Wohlstandshund 17. Oktober 2017 at 23:22

    Oh! Der Text ist so richtig und wahr. Nun lebe ich in keiner Großstadt wie Frankfurt, sondern ich einer Kleinstadt. Und doch ertappe ich mich so oft dabei, dass sich meine Hände in meinen Taschen verkrampfen und sich mein Gesicht im Hinblick auf irgendwelche Schreckenszenarien verzieht, weil ich kaum mitansehen kann, wenn Hunde an stark befahrenen Straßen ohne Leine laufen und Herrche/Frauchen chillig und cool am Smarphone hängt. Die meisten vergessen einfach, dass ein Hund kein Lifestyle-Gadget ist, mit dessen Gelassenheit und guter Erziehung man sich brüsten kann… so zumindest mein Eindruck.

  • Reply Socke-nHalterin 18. Oktober 2017 at 4:32

    Wir wohnen hier recht ländlich, was die Menschen in Sicherheit wiegt und die Leinen eher dekorativ über die Schulter liegend getragen werden.

    Ich denke ich würde dem Trend mitmachen, wenn der übersichtliche Straßenverkehr rücksichtsvoll und angepasst fahren würde, Kinder und Radfahrer umsichtig im Umgang mit Hunden wären, Socke jeden Hund lieben und vor allem nicht die Leine zur eigenen Sicherheit einfordern würde. Nicht zuletzt könnte ich die Leine so leger tragen, wenn ich immer alle Gefahren rechtzeitig erkennen könnte und entsprechend umsichtig handeln könnte….

    Dies alles kann ich nicht im ausreichenden Maße und so ist die Leine bei uns kein Schmuckstück, sondern Gebrsuchsgegenstand.

    Viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke

  • Reply Angela 18. Oktober 2017 at 8:52

    Super geschrieben, liebe Heidi! Vielen Dank 🙂

  • Reply JG 18. Oktober 2017 at 9:16

    Ich hätte auch gern einen Hund der 100% neben mir läuft egal was ist. Allerdings wäre das wohl dann ein Roboterhund.
    Ich habe meinen Liebling immer an der Leine (auch wenn er an der Leine oft schwieriger ist. Wir arbeiten dran, aber nunja).
    Ich wohne auch in einem Dorf. Ja – im Feld und in den Straßen drum rum kann er wohl auch mal so ohne Leine laufen.
    Aber auf der Hauptstraße fahren die Autos hier auch mal 70 statt 50, LKWs und Traktoren schauen auch nicht wo sie langfahren und wenn er da mal auf die Straße hopsen würde, dann wäre es das.
    Da lass ich ihn doch lieber an der Leine und muss mich anstrengen, dass er lernt nicht wie ein irrer zu ziehen. Hab gehört, das gibts auch!
    In der Stadt würde es mir nicht mal in den Sinn kommen, ihn nicht an der Leine zu haben (weil ich ihm ständig hinterherrufen müsste, weil wenn er ohne Leine läuft – ja warum soll er dann immer nur neben mir her laufen? Da denkt mein Hund schon logisch und geht auf Schnüffelkurs).
    Ich hab ihn lieber 1x zu oft an der Leine als 1x zu wenig.

  • Reply Annelie Mueller 18. Oktober 2017 at 11:01

    Bravo !
    Endlich mal jemand, der es sich traut dieses öffentlich zu sagen!
    Bin ganz Ihrer Meinung und kämpfe damit hier gegen Windmühlenflügel ..
    Ich sage immer ” Ein Hund ist noch nie tot umgefallen weil er an der Leine gehen musste – ohne Leine allerdings schon leider oft genug”
    Übrigens ist es auch für einen Autofahrer grausam,wenn ihm plötzlich ein Hund vors Auto läuft – wie es mir schon passiert ist.
    Danke für diese offenen Worte!

  • Reply Thomas Rindt 18. Oktober 2017 at 12:03

    Alles sehr richtig und gut geschrieben! (komisch, gibt gar keinen Widerspruch, wo sind denn die “lässigen” Hundehalter mit einmal?)

    Wir leben auf dem Dorf – aber innerhalb bebauten Gebietes bleibt unsere Rottweiler.Mischlingsdame an der Leine. Hier im relativ ruhigen und überschaubaren Dorf an einer Flexi-Leine, aber schon in der benachbarten Kleinstadt grundsätzlich an der “normalen”, statischen Leine. Unser Hund hört gut – aber sirhat seine Lieblingsfeinde (kleine Hunde, die schon auf 100 Meter Entfernung hysterisch anfangen sie anzukläfen zum Beispiel…), es gibt Katzen, die so unvorsichtig sind, anstatt einfach sitzenzubleiben, sofort wegrennen etc. pp. – und da vergisst unser Hund schon mal die Erziehung …. ‘Einen Hund, der in JEDER Situation IMMER gehorcht – gibt es den? Will irgendjemand so ein automatisiertes Wesen halten?

    Mal ein Beispiel: wir haben unserem Hund beigebracht, vor dem Überqueren einer Straße auf Kommando zu warten, bis von uns die Aufforderung kommt (“Biene, rüber”) über die Straße zu laufen. Das klappt eigentlich immer problemlos und wenn die Straße sichtbar frei ist, dann ist die Flexileine auch nicht blockiert von mir – dann hätte der Hund eigentlich 8 Meter Leine zur Verfügung, um einfach loszulaufen – macht sie aber nicht! Ich käme aber dennoch nie auf die Idee, die Bremse/Blockierung der Leine loszulassen, wenn auch nur in der Ferne ein Fahrzeug kommt oder ich den Verlauf der Straße nicht weit genug einsehen kann. Wer weiß, wer oder was aus der nächsten Haustür kommt – und ich hab unseren Hund lieber an ner kurzen Leine, akls “frei” und plattgefahren auf der Straße!

    In der Feldmark kann sie dann frei und locker schnüffelnd herumlaufe und auch mal über abgeerntete Felder donnern …

  • Reply Vivian 18. Oktober 2017 at 13:19

    Danke! Danke danke danke für diesen tollen Text. Alles zusammen gefasst was ich schon so lang mit meinen Partner bespreche und uns immer wieder fassungslos macht wie egal manchen Menschen ihr Hund sein muss. Denn das ist es im Endeffekt, fahrlässig.
    Nicht nur dem Hund gegenüber sondern allen anderen Verkehrsteilnehmern ebenso. Autos müssen ausweichen, Fahrradfahrer bauen Unfälle, Kinder springen auf die Straße weil sie Angst haben. Dabei ist es so einfach. Leine dran, in einen Park ohne direkten Straßenzugang gehen/fahren und dort ohne Stress ableinen. Bitte danke.
    Am Ende des Tages ist es egostisch, faul und wirklich grob fahrlässig.

  • Reply Anja mit Lotta und Miezenbande 18. Oktober 2017 at 14:02

    Bravo! Hundertmal gesehen, hundertmal das Herz fast stehen geblieben. Und immer die Frage im Hinterkopf: bin ich zu sehr Weichei und seh überall Gefahren oder sind die Leinen (Hirn-)losen einfach nur unglaublich leichtsinnig? Na ja, im Regelfall zahlen ja ihre Tiere den Preis, nicht sie selbst. Lotta geht an einer 15m-Schleppleine , an deren anderen Ende ich hänge. Im Idealfall merkt sie davon gar nichts. Im Gefahrenfall kann ich sie schnell zu mir holen; Fräulein Hund ist nämlich sehr ignorant , was Autos oder Radfahrer angeht. Und da ich ein Schisser bin, wird sich daran auch erstmal nichts ändern.

  • Reply Ramona Slomka 18. Oktober 2017 at 14:15

    Wie recht du hast. Ich lebe auf dem Land und kann meinen Rauhhaardackel Kalle an bestimmten Stellen schon mal ohne Leine laufen lassen. Sobald mir aber Jemand begegnet, leine ich ihn an. Und im Wald ist er nur angeleint. In der Stadt käme ein abbleinen auch nicht in Frage. Wenn ihm was passieren würde, könnte ich mir das niemals verzeihen.

  • Reply Christoph & Antje mit Telmo 18. Oktober 2017 at 16:42

    Die Szenen die du beschreibst habe ich schon diverse Male selbst beobachten können. Was einige Menschen scheinbar vergessen oder sogar ignorieren, Hundehaltung hat in meinen Augen auch etwas mit Verantwortung zu tun. Für jeden Hund, auch für den der grundsätzlich immer und überall abrufbar ist und in der gleichen Zehntelsekunde zur Salzsäule erstarrt in der er das entsprechende Kommando erhält, kann sich ein Reiz ergeben, der ihn dazu veranlasst sich unvermittelt und schnell zu bewegen (sogar ohne ausdrücklich von seinem Halter dazu aufgefordert worden zu sein). Schlecht für die Fellnase und evtl. andere Menschen wenn diese unvermittelte und schnelle Bewegung auf eine vielbefahrene Straße führt. Wahrscheinlich heißt es dann von Seiten des Halters, „das hat er bisher noch nie gemacht“. Wir werden unseren Hund jedenfalls weiterhin nicht nur an Straßen und Bahnstrecken anleinen sondern z. B. auch dann (jetzt werden Einige den Kopf schütteln), wenn wir uns unbekannten Hunden, Kindern oder älteren Menschen begegnen.
    Der grüne Klecks auf dem Foto ist wirklich überwältigend. Verständlich, dass jeder Mensch mit einem lauffreudigen Hund dieses Areal als geeignete Freilauffläche betrachten muss.

  • Reply Marina 18. Oktober 2017 at 16:48

    Du schreibst mir aus der Seele. Ich führe unseren Cherry immer an der Leine seitdem er uns nämlich mit 5 Monaten hinter einem Kaninchen her ist als wir vom Wohnhaus über den Hof in unseren Garten gingen. Er läuft seitdem in der Stadt nur im eingezäunten Grundstück frei oder an der Hundewiese an der Ruhr sonst immer an der Leine. Oft passiert es mir das ein Leinenloser Hund uns ansteuert und ich dann in Panik geraten wenn dieser Hund mir fremd ist falls ich dann doch noch die Möglichkeit habe mit den Leinenträger zu sprechen bekommt oft blöde Sprüche oder gar keine Antwort. LG Marina

  • Reply Irmgard Töpelmann 19. Oktober 2017 at 10:38

    An der Leine, so wenig wie möglich und so viel wie nötig. Diese Belehrungen im Text sind eigentlich bekannt. Dagegen muss man halten, dass Hunde an der Leine auch vor dem Rad oder Auto laufen können oder auch beißen können. Die Leine ist kein Allheilmittel. Es kommt auf einen hohen Ausbildungsstandart der Hunde an und zwar ohne Leine. Genau wegen solcher Texte lassen viele ihre Hunde tagtäglich an der Leine verblöden. Da kann man ja schön klönen in der Kälte oder am Handy rumspielen. Das bevorzugte Leinenhaltung von Hunden Verhaltensprobleme fördern, statt abzubauen, davon steht hier nichts. Vom Erziehungsstandart mal ganz abgesehen. Natürlicher ist es leichter einen Hund immer an der Leine zu halten, damit er nicht jagt, als ihn auszubilden und sein Jagdtrieb umzulenken. Man hat hier mit Lebewesen zu tun, die auch was können, wenn man sie lässt und gut ausbildet. Hunde sind Lebewesen, die wenn sie nicht gerade qualgezüchtet sind, überwiegend einen hohen Bewegungsdrang haben. Vor allem ist bevorzugte Gangart von Hunden eine andere als die der Menschen. Statt Unverträglichkeiten zu provozieren und Frust durch Bewegungsmangel, wären manche Menschen besser mit einem Stoffhund bedient. An der LEINE WO NÖTIG; JA. Denn Rücksichtnahme ist selbstverständlich. Das geht aber auch teilweise ohne Leine und auch Hunde können lernen auf andere Menschen und z.B. kranke Hunde einzugehen und sie in Ruhe zu lassen. Und das geht bei einigen Hunden auch ohne Leine, wenn man sie lässt. Oh Wunder.

    • Reply Heidi 19. Oktober 2017 at 12:43

      Auf Ihre polemischen Anmerkungen gehe ich lieber nicht ein. Wenn mein Hund an der Leine vor ein Auto läuft, laufe ich wohl zwangsläufig auch vor ein Auto. Dann sind wir beide hinüber und ich muss mir wenigstens keine Vorwürfe machen. Im Ernst: So wirklich konsistent ist Ihre Argumentation nicht. Auf der einen Seite fördert Leinenhaltung Verhaltensprobleme, auf der anderen Seite kann man aus Ihrer Sicht mit Erziehung praktisch ALLES erreichen. Warum dann nicht auch, dass der Hund sich an der Leine unproblematisch verhält?
      Es ehrt mich, dass Sie meinen Text als so wichtig erachten, dass er dazu beiträgt, dass Hunde verblöden. Komischerweise habe ich umgekehrt den Verdacht, dass Menschen zu wenig lesen. Zum Beispiel die Schätzungen zu vierbeinigen Verkehrsopfern. Man geht von mehreren 10.000 Hunden pro Jahr aus, hinzu kommen etwa 600 jährlich gemeldete Hunde, die von Jägern abgeschossen wurden, die Dunkelziffer wird auf ein Vielfaches geschätzt. Soviel zum Thema Jagdtrieb.
      Und seltsamerweise wird geklönt und am Handy herumgespielt, OBWOHL der Hund frei läuft und seinem Bewegungsdrang bis zum letzten Atemzug unter einem LKW ungehindert fröhnen konnte. Aporopos Bewegungsdrang: Es soll sogar Menschen geben, die mit dem Hund an der Leine joggen. Da staunen Sie, gell?

      • Reply Irmgard Töpelmann 19. Oktober 2017 at 14:31

        Leider haben Sie meinen Text wohl auch nicht so richtig verstanden, obwohl sie ihn zitieren. Ich hab geschrieben, an der Leine wo nötig. Was ist daran falsch zu verstehen. Natürlich kommt der Hund an die Leine, wenn ich ihn nicht beaufsichtigen kann oder an der Hauptstraße. Zu Ihren anderen Argumenten: Wenn der Hund an einer 2 Meter Leine läuft oder zieht oder noch schlimmer an einer Flexi-Leine, dann kann er sehr wohl alleine vor ein Auto oder vor einem Rad laufen. Sie missverstehen mich gründlich. Wenn ich der Meinung wäre, mit Erziehung könnte man alles erreichen, dann hätte ich nicht geschrieben, an der Leine, wenn nötig. Wie viel ein Hund leinenlos läuft, kommt natürlich auf den Ausbildungsstand an und auf den seines Halters. Sie scheinen sich sehr getroffen zu fühlen, dass ich Ihren Text nun nicht über die Maßen belobhuddeln. Jedoch war er mir so wichtig, mich damit auseinanderzusetzen. Leider hat das mit dem Joggen oder Radfahren an der Leine meistens viele Nachteile. Viele Hundehalter schleifen ihren Hund an der Leine mit und merken nicht, dass dieser schon längst nicht mehr kann und das auch noch oft genug bei sehr warmen Temperaturen. Davon abgesehen welche Bedürfnisse, außer der reinen Bewegung werden damit beim Hund gestillt? So gut wie keine. Angeleint oder nicht, da gibt es wohl, wenn Ausbildung, Rücksichtnahme gegenüber anderen Menschen und Tieren, sowie Verständnis für die Bedürfnisse des Hundes fehlen, viel zu bemängeln. Deshalb stimme ich auch mit Ihrer Aussage nicht überein: “Die Leine ist nicht dazu da, den Hund zu quälen. Sie ist wichtig für ein friedliches und sicheres Zusammenleben von Mensch und Tier, vor allem in der Stadt.” Es ist nicht Polemik, dass ein Hund an der Leine vor das Rad läuft, Mensch und Tier beißt und belästigt, sondern genau dass, was ich all die Jahre bei Hundehaltern beobachtet habe. Reine Leinenhaltung ohne täglichen Auslauf ist tierschutzrelevant und wird den Bedürfnissen des Hundes nicht gerecht und führt gerade zu den Problemen, die sie teilweise durch eine Leinenhaltung vermeiden möchten. Und ja, wenn ich im Winter mit einem angeleinten Hund an jeder Ecke klöne und der Hund kann sich nicht warmlaufen, ist das Tierquälerei. Ich denke, es ist nicht verkehrt ein goldenes Mittelmaß zu finden um einerseits den Bedürfnissen des Hundes gerecht zu werden und ihm ein schönes Leben zu bieten und gleichzeitig ihn und andere vor Schaden zu bewahren. Das geht je nach Hund und Halter und dessen Ausbildungsstand mit und ohne Leine.

        • Reply Heidi 19. Oktober 2017 at 14:49

          Ich laufe selbst und sehe dementsprechend viele Läufer mit Hund. Keiner schleift seinen Hund an der Leine hinter sich her. Dafür kenne ich aber Hunde, die vor Freude ausflippen, wenn die Joggingleine geholt wird und einen, der Herrchen die Laufschuhe bringt, wenn er Lust auf Laufen hat. Es ist ganz bestimmt nichts für jeden Hund, aber es gibt viele, die es lieben. Aber wir schweifen ab. 90% von dem, was Sie auflisten, hat nichts mit meinem Text zu tun. Und Sie werfen mir vor, ich hätte nicht richtig gelesen. Sehr seltsam. Hier wird alles durcheinander und in einen Topf geworfen. Der Winter und das Beißen und Belästigen und der Bewegungsmangel und all das. Mir ging es um Hunde, die in der Stadt an verkehrsreichen Stellen ohne Leine laufen und das damit verbundene Risiko. Von “nie ohne Leine” steht da nirgendwo etwas. Wenn ich Sie mal zitieren darf: ” Was ist daran falsch zu verstehen?”

    • Reply Christoph 19. Oktober 2017 at 16:16

      Liebe Frau Töpelmann,
      ich kenne viele Menschen die einen Hund haben, die diesen Hund sogar in bestimmten Situationen an der Leine führen und deren Hunde trotzdem nicht verblödet sind, ist das jetzt ein Wunder oder haben diese Menschen ihre Hunde in genau den richtigen Momenten für genau den richtigen Zeitraum angeleint oder sind die Hunde doch verblödet nur man (ich) merkt es nicht? Natürlich ist eine Leine kein Allheilmittel aber z. B. gibt es nicht nur Sie mit ihrem Hund (?) oder mich mit meinem oder einen anderen Menschen mit seinem Hund, es gibt auch Menschen ganz ohne Hund. Kommen mir z. B. ältere Menschen entgegen die auch noch unsicher wirken, dann warte ich mit dem Anleinen nicht bis diese Herrschaften mich darum bitten oder sich ängstlich an den Wegrand drücken, ein wenig Rücksichtnahme ist in unserer heutigen Welt nicht schädlich. Auch schreiben Sie, dass Hunde selbst mit Leine vor ein Auto laufen können. Das stimmt, zumindest dann wenn es sich um eine Schleppleine von einigen Metern Länge handelt und der Hund die volle Länge ausnutzen kann. Ich weiß nicht wie viele Hunde jedes Jahr in Deutschland von einem Auto angefahren werden, bin aber davon überzeugt, dass die wenigsten davon angeleint waren. Wann ist ihrer Meinung nach eine Situation gegeben in der ein Hund angeleint werden sollte/darf? Leider schreiben Sie dazu kein Wort. Die Erziehung eines Hundes ist wichtig, Sie ist aber nicht allmächtig. Außerdem sollte nach meinem Verständnis Erziehung nicht zur Dressur werden und den Hund auch keinesfalls zu einem willen- und instinktlosen Zombie machen. Wenn etwas Verhaltensprobleme auslöst, dann sind es z. B. Menschen die es akzeptieren, dass ihr Hund sich jedem andere Hund aggressiv nähern und die meine Bitte ihren Vierbeiner abzurufen oder anzuleinen mit den Worten „Sie sehen doch dass er nicht hört und Leinen mag er nicht“ beantworten. Hier frage ich mich, wer verblödet und wer verhaltensgestört ist.
      Herzliche Grüße, Christoph

  • Reply Heinz 19. Oktober 2017 at 16:42

    Hier wurde noch nicht erwähnt, dass es auch viele Hundehalter gibt, die einfach die Leinenführung mit ihrem Vierbeiner nicht trainieren wollen( falls sie überhaupt mit ihrem Hund irgendetwas unternehmen, was man als Training bezeichnen kann).
    Und bevor sie vielleicht als Hundehalter entlarvt werden, der seinen Hund nicht sauber an der Leine führen kann, wird Diese einfach weggelassen.
    Risiko hin oder her.

  • Reply Franziska 19. Oktober 2017 at 17:25

    Toller Artikel, spricht mir aus dem Herzen! Ich wohne auf dem Land und meine Hunde müssen nicht oft in die Stadt – zum Glück! Mein vorheriger Hund war ein Stadtkind und der durfte auch teilweise ohne Leine laufen, aber nur an bestimmten Ecken. Trotzdem gefährlich, aber ich war jung und wollte cool sein! 😉

    Mich regen die Leute auf, die dieses “Hunde sollten sich immer ohne Leine begegnen”-Gehabe an den Tag legen. Meine beiden sind zwar nett (auch an der Leine), trotzdem möchte ich gern entscheiden, wann, wo und mit wem die ohne Leine spielen dürfen. Uns Hundehaltern wird dauernd reingeredet, wie wir Dinge zu tun oder zu lassen haben. Fast noch schlimmer als bei der Kindererziehung. Da ist es schön, so offene Worte zu lesen. Die mögen nicht jedem gefallen, müssen sie aber auch nicht! Toller Artikel!

    Ich geh mal ein bißchen weiterschmökern. 🙂

    Viele Grüße, Franziska & Rudel

  • Reply Blubbl 19. Oktober 2017 at 21:38

    Hallo!
    Ich finde diesen Artikel hervorragend! Ich sehe es ganz genau so. Ich habe früher eine Setterhündin (Jagdlinie). Obwohl sie mit ca 3 Jahren schussfest und soweit kontrollierbar war, dass sie auch bei JEDEM Wild abrufbar war bzw. Bei mir blieb, lief sie an der Straße IMMER an der Leine. Jeder Hund kann sich erschrecken und mal einen Satz zur Seite machen.
    Meinen Leihhund, Border Collie unkastriert konnte man, obwohl er ein Balljunkie ist, sowohl von fliegenden Bällen, als auch von läufigen Hündinnen abrufen, auch dieser Hund lief an der Straße IMMER an der Leine.

    Und bitte: setzt eure Hunde beim überqueren der Straße nicht direkt am Kanntstein ab, ich kannte einen jungen Hund der aufgrund von Baustellenlärm sich erschreckte und trotz Leine aus dem Sitz direkt vor ein fahrendes Auto sprang. Er überlebte nicht.

    Falls euch “ohne Leine laufer” das alles noch nicht reicht:
    Denkt bitte auch an die Autofahrer, die vielleicht, auch wenn man das nicht soll, reflexartig eurem Hund ausweichen und auf dem Gehweg jemanden überfahren oder den nächsten Baum erwischen.

  • Reply Lilly 20. Oktober 2017 at 16:34

    Ich stimme dir einfach nur zu. Erst neulich hat es plötzlich unerwartet angefangen zu donnern, meine Hündin hat sich zu Tode erschreckt (normalerweise stört sie so was nicht!!!) und ich behaupte jetzt mal ganz dreist, dass ihr die Leine das Leben gerettet hat. Denn neben uns war die voll befahrene Straße! So wollte sie erst panisch auf die Straße flüchten, doch zum Glück war sie angeleint! Natürlich gibt es Hunde, die solche Sachen nicht mehr jucken, doch es gibt IMMER ein gewisses Restrisiko!

  • Reply Die Tier Welt 2. November 2017 at 18:09

    Einfach herrlich, Dein Blog. Da kann man nicht regelmäßig genug vorbeischauen. Weiter so!

  • Reply Heidi 6. November 2017 at 10:46

    Danke für all eure Kommentare! Vor knapp zwei Wochen ist erneut ein Hund Luftlinie 500 Meter von unserem Zuhause entfernt überfahren worden. Der Appell bleibt also sehr aktuell.

  • Reply Anna Himmel 9. Januar 2018 at 17:02

    Das ist mir ja so aus der Seele gesprochen. Ich hatte heute erst wieder so ein Zusammentreffen. Ich habe gerade vom Tierschutz eine Mutterhündin, der Welpe ist ca. 6 Wochen alt. Keiner weiß, wie die Vorgeschichte der Hündin ist. In den vier Wochen, die die beiden nun bei mir leben, habe ich aber gelernt, im Moment sind andere Hunde, vorallem, die die größer sind, nicht ihr Ding (außerdem laute Geräusche, Hundebellen, Autos, Motorräder, laute Kinder, laute Menschen, ich beim Fußballjubel etc.). außer mein Fußballjubel habe ich aber wenig Kontrolle darüber. Und heute kam es wieder. Wir gehen, anderer Hund kommt auf uns zu (ohne Leine) und sie regt sich auf (meine Tierheim-Hündin). Und schon war er da, mein Lieblingssatz. Machen Sie die Leine ab, dann passiert nix. Ja, ne, klar. Grrrr … Aber danke, das es noch andere Befürworter von Leinen gibt.
    nicht falsch verstehen: Wenn es wirklich passt, die nächste Straße weit weg ist und ich den Hund kenne und dieser auch eine klare Tendenz hat auf mich zu achten und zu kommen, wenn ich ihn rufe, dann mache ich zum Spielen oder zum Stöbern einen Hund auch ab. Aber unbekannte Hunde, schreckhafte Hunde und Hunde mit Ohrproblemen gehen bei mir eben an der Leine.
    Viele Grüße,

    Anna

  • Reply Melanie 2. Februar 2018 at 15:22

    Liebe Heidi,

    bin gerade über deinen Artikel gestolpert und muß dir voll und ganz recht geben. Aktuell “trainieren” wir auch fleissig drauf, das Tabu freilaufen kann. Das heisst aber nicht, das er es überall darf, denn die Gefahren hast du ja oben selbst angesprochen. Wir wohnen eher ländlich, doch vor unserem Haus bis zum Feldweganfang ist auch Straße und etwas weiter weg eine Bahnlinie. Da lasse ich ihn schonmal nicht von der Leine, denn hier grüßen sich auch Rehe , Kraniche und Schwäne aktuell und da kann ich meine Hand nicht für ins Feuer legen, das er dann nicht doch Richtung Gleise abzischt.

    Also lasse ich ihn nur da von der Leine, wo ich den Radius einschätzen kann das nichts passiert (zum Glück sind die Felder recht weitläufig) und nehme ihn ran, sobald ich auch nur den ersten Kranich sehe. Denn mein Hund wird dann “Betriebsblind” und achtet auf gar nichts mehr.

    Daher finde ich den Artikel wirklich gut und hoffe das er bei so manchem zum Denken anregt.

    Liebe Grüße

    Melanie & Tabu

    • Reply Heidi 2. Februar 2018 at 17:07

      Danke! Gerade heute morgen sah ich einen Hund ohne Leine ungestüm auf einen anderen (angeleinten) Hund zu rasen, von dem ich wusste, dass er mit fremden Hunden sehr skeptisch und distanziert ist. Der Angeleinte musste deutlich Zähne zeigen und den Leinenlosen weggrollen. Währenddessen lief Frauchen telefonierend und von der Szene vollkommen ungerührt hinterher. Das selbe Frauchen übrigens, was mir vor einigen Wochen erzählt hatte, sie habe so eine schlechte Bindung zu ihrem Hund, er würde nicht gut hören und immer nur sein Ding machen. Ich hätte gern etwas Deutliches gesagt, aber ich wollte den aufgeregten Hund an der Leine nicht noch weiter aufregen.
      Liebe Grüße
      Heidi & Panini

      • Reply Christoph 2. Februar 2018 at 18:04

        Ähhhhh, liebe Heidi, vertust du dich da nicht? Kann es sein, dass es nicht gestern sondern letzte Woche war? Da bin ich nämlich mit unserem Hund unterwegs gewesen. Schon von weitem habe ich eine Person mit 2 Hunden gesehen, sah aus als ob sie etwas trainieren würden. Da Telmo auf andere Hunde oft skeptisch bis abwehrend reagiert, hatte ich ihn zur Vorsicht angeleint. Wir waren noch ca, 20 Meter entfernt, da stürmt einer der Hunde auf uns zu (lange Leine hinter sich her schleifend, daher auch die Bezeichnung “Schleppleine”) und zeigt uns die Zähne. Telmo war überhaupt nicht davon begeistert und hat entsprechend reagiert. Zum Glück hat er gelernt in solchen Situationen zwar seinen Unmut deutlich zum Ausdruck zu bringen sich dabei aber trotzdem nicht auf eine Beißerei einzulassen. Wie auch immer, die Halterin hat ihren Hund geholt (ihn zurück zu rufen hatte nicht funktioniert) und sich kurz entschuldigt, sie hätte mich nicht gesehen, ihr Hund (Rüde) wäre ein wenig aggressiv in letzte Zeit. Als sie sich umdreht fällt mir das Gesicht in Scheiben. Auf dem Rücken ihrer Jacke ein großer Aufnäher “www.hundexxxxxx.de, Einzeltraining für Problemhunde”.

        • Reply Heidi 2. Februar 2018 at 18:13

          Hallo Christoph, das ist eine sehr schöne Geschichte. 😀 Sowas kann man sich gar nicht ausdenken….

      • Reply Melanie 3. Februar 2018 at 4:15

        Liebe Heidi,

        ich verstehe solche Leute einfach nicht, gibt ja nicht nur diese auf der Welt. Aber solch eine Erfahrung durfte ich nun mit der selben Person auch schon 3x durchleben. Tabu blieb bis vor kurzem auch noch an der Leine, da mein Bauchgefühl nicht stimmig war mit der Situation. Doch die anderen beiden Hunde liefen immer frei und machten regelrecht Jagd auf uns. Ein Ruf von weiter hinten teilte uns mit, ich solle doch meinen Hund von der Leine machen, die regel das dann schon.

        Da sind bei mir alle Lichter ausgegangen und ich hab mich so im Nachheinein nicht wieder erkannt, bin ich eigentlich die Ruhe in Person 🙂

        Kann das also gut nachvollziehen und nur mit den Kopf schütteln.

        Liebe Grüße

        Melanie & Tabu

  • Reply Christoph 2. Februar 2018 at 20:32

    Schöne Geschichte??? Kommt auf die Blickrichtung an. Ich hätte gerne auf diese Situation verzichte und ich glaube Telmo auch.

    • Reply Heidi 2. Februar 2018 at 20:36

      Das verstehe ich sehr gut. Die Situation ist alles andere als schön. Aber die Pointe ist einfach gut, das musst du zugeben. Ich neige zu sarkastischem Humor …

  • Reply Steffi 1. Juni 2018 at 18:43

    Ich finde es toll, dass meine Hündin inzwischen immer häufiger auch ohne Leine laufen kann. Auf Feldwegen, dort wo keine Autos fahren und wenn ich weit genug sehen kann um nicht von Radfahrern überrascht zu werden.
    Hier in Hamburg kann man einen Leinenbefreiung für den Hund amchen. Damit darf der Hund (warum auch immer) an der Straße ohne Leine laufen. Wir haben die Leinenbefreiung gemacht und bestanden. Trotzdem würde mir im Traum nicht einfallen, sie ohne Leine an der Straße laufen zu lassen. Was alles passieren kann, sodass der wohlerzogenste Hund plötzlich doch auf die Straße läuft ist oben im Artikel ja schon ziemlich gut beschrieben.
    Ich verstehe auch nicht, weshalb man den Hund an der Straße ohne Leine laufen lassen muss. An der Straße möchte ich meinen Hund aufgrund der gefahren in meiner unmittelbaren Nähe haben. Wenn der Hund also sowieso neben mir läuft kann doch auch eine Leine dran die zusätzliche Sicherheit bietet? Ich sehe leider auch ständig Hunde ohne Leine an der Straße oder auf Grünflächen in direkter Straßennähe. Und nicht erst einmal ist einer dieser Hunde auf die Straße gelaufen.
    Eine Leine ist ein Hilfsmittel, eine zusätzliche Absicherung. Und nicht “die böse Kette zum Hunde quälen” als die sie von einigen Haltern scheinbar oft verstanden wird.
    Danke für diesen Artikel.
    Liebe Grüße
    Steffi

  • Reply Rita 28. August 2018 at 20:34

    Danke !!!
    Mein Hund ist ein Dackel – Terrier Mischling.
    Oft sehr stur und dickköpfig.
    Wenn auf der anderen Straßenseite ein Hund oder eine Katze läuft wäre er sofort hinterher.
    Viele behaupten immer wenn der Hund spielt, würde er nie einfach los stürmen und glauben einem nicht das es schon bereits passiert ist.

    Ich wäre wirklich froh wenn die Menschen es einfach mal akzeptieren würden statt einen immer des besseren belehren zu wollen.

    Mein Hund dreht nun mal nicht sofort in der Sekunde wenn er losstürmt und ich rufe.

  • Reply Karolin 9. August 2019 at 11:05

    Liebe Heidi,
    meine Hündin ist eine (noch junge) ehemalige Straßenhündin und lebt auch erst seit kurzem bei mir.
    Dein Artikel beruhigt mich sehr, zweifle ich doch des Öfteren an meinen eigenen Überzeugungen, wenn ich mit ihr an der Schlepp über die Felder laufe und mir die von dir beschriebenen Bemerkungen anhören darf. Jetzt kann man natürlich anmerken, dass so eine Schleppleine nicht zum Führen gedacht ist, sondern nur für’s Training. Mir persönlich ist das bisher die beste Alternative zu einer langen Selbstroller-Leine. (Gibts noch andere Alternativen? Dann bin ich für Tipps dankbar)
    Ich für meinen Teil bin mir einfach ziemlich sicher, dass dieses Straßenleben doch noch in ihr verankert ist und sie nicht denkt, dass sie mich braucht. Versteh mich nicht falsch, meine Hündin ist schon sehr auf mich fixiert. Trotz allem, hat sie ein ganzes Jahr auf der Straße auf eigene Faust überlebt und würde vielleicht doch einfach mal stiften gehen aus den verschiedensten Gründen. Abgesehen von ihrer “Selbstständigkeit” gibt es da noch andere Gründe, warum ich mich dagegen entscheide, sie abzuleinen.
    Ich lebe im ländlichen Raum, bei uns gibt es viel Wild. Fräulein Hund hat eine ausgezeichnete Nase und ist sehr neugierig. Ich möchte nicht riskieren, dass sie doch einmal ein Rehkitz oder anderes Wild sprichwörtlich zum Fressen findet und entweder erfolgreich wildern geht ooooder vielleicht mal bei einem Wildschwein den kürzeren zieht. Das ist einfach eine Sicherheitsfrage, genau wie du es sagst. Abgesehen davon, dass ich so auch fremde Hunde schützen kann, denn wie wir Menschen auch, gibt es eben immer mal jemanden, den man nicht riechen kann. Apropos: mit der Schlepp am Geschirr habe ich auch immer die Möglichkeit, ihr mit einem kurzen Ruck einen Impuls zu geben, wenn sie mich vor lauter Schnüffeln gerade lieber nicht hören will. So kann ich ihre Aufmerksamkeit auch schnell von Giftködern abwenden, die es bei uns leider auch zur Genüge gibt. Tja und ganz zum Schluss: sie geht mir nicht verloren. Das klingt vielleicht etwas doof, aber mit ihrem erdfarbenen Fell und der eher kleinen Körpergröße, ist sie manchmal doch leicht zu übersehen. Mit der Schlepp weiß ich, am Ende dieser Leine ist mein Hund zu finden.

  • Reply Antje Taube 31. Januar 2023 at 10:31

    Du hast in meinen Augen absolut Recht mit dem, was du schreibst, ich denke da genau wie du! Ich verstehe Menschen nicht, die ihren Hund aus Bequemlichkeit und überhaupt in Gefahr bringen. Und genau das tun sie mit solch einem Verhalten.

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